Unsere Lösungsmacherinnen

Salzburg, 8. März 2021. Birgit Held (VP Corporate Communications/Marketing), Constanze Leidenfrost (VP Corporate Compliance & Board Affairs) und Ulrike Stühmeyer-Pulfrich (VP Corporate Human Resources) sind weibliche Vice Presidents in der BIAG. Im Interview sprechen sie über ihre Erfahrungen zum Thema „Frauen in Führungspositionen“.

Frau Held, was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept?

  1. Ein positives Mindset kombiniert mit harter Arbeit: Außergewöhnliche Ergebnisse erfordern außergewöhnlichen Einsatz. Wenn man dann noch zuversichtlich bleibt, kann man alles schaffen.
  2. Ein Arbeitsklima, in dem alle Ideen und Feedback gerne einbringen. Wo man um die besten Lösungen fürs Unternehmen ringt. Wo alle Ihr Bestes geben können. Das trägt dann auch mal durch eine Talsohle, die es ja auch immer mal wieder zu durchschreiten gilt.
  3. Wandel als Chance sehen: Ich bleibe gerne in Bewegung und sammle neue Eindrücke – so habe ich neben Deutschland und Österreich in Italien, Frankreich, der Dominikanischen Republik und den USA gelebt. Das erklärt vielleicht auch meinen Werdegang in der Kommunikation – einem der Berufsfelder, das sich in den vergangenen Jahrzehnten am stärksten verändert hat. In mehr als 20 Jahren Berufserfahrung konnte ich vieles lernen, was ich jetzt mit meinem Team teilen kann.

Was lieben Sie an Ihrem Beruf? Was entfacht bei Ihnen das Feuer für BENTELER?

Die Menschen, mit denen wir bei BENTELER täglich Lösungen möglich machen. Der gemeinsame „Zug zum Tor“. Die Herausforderung und Möglichkeit, Mobilität mitzugestalten – sie mit unseren Produkten und Services leichter, sicherer und nachhaltiger zu machen. Gemeinsam mit den rund 30.000 Kolleginnen und Kollegen weltweit. Zusammengefasst: Die Zusammenarbeit bei uns, die Gestaltungsmöglichkeit und Diversität begeistern mich!

Frau Leidenfrost, wie geht es Ihnen als Führungskraft in der doch sehr männlich konnotierten Stahl- & Automotive-Industrie?

Nach fast 19 Jahren bei BENTELER kann ich sagen, dass es mir in der Stahl- & Automotive-Industrie selbst immer ausgezeichnet ergangen ist. Professionalität, Integrität, Sachlichkeit, das Mitdenken über den eigenen Bereich hinaus für das Unternehmen, gepaart mit Verständnis für das Geschäft und die Aufgaben anderer Abteilungen haben mir auf meinem Weg sehr geholfen. Auch mein Interesse für Fußball dient oft als „Ice-Breaker“.
Trotzdem habe ich in dieser Zeit auch negative Erfahrungen sowohl mit Kollegen als auch mit Kolleginnen gemacht – aber völlig industrieunabhängig. Wichtiger als die Branche ist das Team. Und unser kleines Team ist fantastisch: Wir vereinen Nationalitäten aus drei Kontinenten, vier ganz verschiedene Fachrichtungen, alte Hasen und junge Kollegen – und sogar mehr Frauen als Männer.

Frau Stühmeyer-Pulfrich, woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass noch immer recht wenig Frauen Führungspositionen innehaben?

Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass es für diese Tatsache nicht nur einen Grund gibt. Sozialisation spielt nach wie vor eine große Rolle. Zahlreiche Studien zeigen, dass sowohl in der Erziehung als auch in der Schule immer noch vielfältigste Stereotype (oft unbewusst, manchmal auch bewusst) tradiert werden, die Berufswahl und Karriereambitionen und auch private und berufliche Rollenvorstellungen beeinflussen. Die mangelnden Möglichkeiten, Beruf und Familie gut zu vereinbaren, spielen ebenfalls immer noch eine große Rolle, auch wenn sich hier inzwischen vieles zum Positiven verändert hat. Flexible Arbeitszeiten und bessere Betreuungskonzepte ermöglichen inzwischen mehr weibliche Karrieren als früher, aber nach wie vor ist es nicht leicht, beides unter einen Hut zu bekommen. Die Erfahrung zeigt aber auch: Dort wo Arbeitgeber, d.h. Führungskräfte, es wollen, finden sie auch Wege und Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass es für beide Seiten funktioniert.

Was würden Sie jungen Frauen mit auf den Karriereweg geben?

Junge Frau sollten von Anfang an mutig und selbstbewusst ihren Weg gehen, eigene Meinungen und Sichtweisen vertreten und damit in der Organisation sichtbar werden. Natürlich muss dazu die Performance stimmen und es braucht die Bereitschaft, auch die Extrameile zu gehen und immer wieder Neues zu lernen. Wichtig ist selbstbewusst ihre Interessen und ihren Anspruch zu vertreten und wenn sich eine Chance auftut, einfach zuzugreifen.
Und als letzten Punkt: Frauen sollten den Mut haben, ihren eigenen (Führungs-)Stil zu entwickeln. Sogenannte „role models“, möglichst weibliche und männliche, können dabei hilfreich sein. Denn das Ziel ist nicht, den Anderen oder die Andere zu kopieren, sondern durch Beobachten und Ausprobieren nach und nach einen eigenen Stil zu entwickeln, der sowohl authentisch als auch erfolgreich ist. Für mich persönlich hat Erfolg viel mit Authentizität und Glaubwürdigkeit zu tun.

Vielen Dank für das Gespräch.

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