Umwelt
Wir achten auf Klima und Ressourcen.
„Mit unserem Elektrostahlwerk in Lingen (Deutschland) sowie den weltweiten Rohr- und Automobilwerken ist Energie der zentrale Hebel, um Emissionen zu senken. Über die bestehenden Effizienzprogramme hinaus prüfen wir intensiv, wo die BENTELER Gruppe Grünstrom selbst erzeugen oder beziehen kann. Wo die Produktion aktuell noch Erdgas benötigt, prüfen wir neue Möglichkeiten.“
Robert Snijder, Vice President Procurement BENTELER Steel/Tube

Umweltmanagement
Ökonomischer Nutzen und ökologische Aspekte sind für BENTELER eng miteinander verbunden. Denn was sich positiv auf die Umwelt auswirkt, ist oft auch wirtschaftlich sinnvoll. So streben wir stets effizientere Herstellungsprozesse an und entwickeln in enger Abstimmung mit unseren Kunden nachhaltige Technologien. In der Unternehmenspraxis ist Umweltschutz eine Querschnittsaufgabe, die alle Teams und Standorte der BENTELER Gruppe betrifft. Die Bandbreite industrieller Verantwortung ist groß: Sie reicht von den Bereichen Gewässerschutz, Immissionsschutz und Abfallmanagement bis zu Energiemanagement und Emissionsrechtehandel.
Um wirksamen Umwelt- und Ressourcenschutz an unseren Standorten zu gewährleisten, verfügen alle produzierenden Standorte der Division Automotive und die europäischen Werke der Division Steel/ Tube über ein zertifiziertes Umwelt- und/oder Energiemanagement nach ISO 14001 bzw. ISO 50001. Darüber hinaus besitzen wir besondere Expertise bei Umweltthemen, die in der Metallverarbeitung und bei Hochtemperaturprozessen von herausragender Bedeutung sind. Hierzu zählen neben klassischen Umweltschutzbereichen, wie dem sensiblen Umgang mit Grund- und Oberflächenwasserressourcen, auch die Bilanzierung von Treibhausgasen für die Teilnahme am Emissionsrechtehandel.

Energie sparen
Um den Energieverbrauch und damit einhergehende Emissionen zu reduzieren, sind weltweit gültige Standardprozesse die Basis. Laufend werden Projekte durchgeführt, um die Energieeffizienz zu steigern und Energiekosten zu senken. Wir setzen für unsere Produktion verschiedene Energieträger wie Strom, Erdgas, Fernwärme oder Diesel ein. Um das Energiemanagement effizient zu steuern, arbeiten wir an vielen Standorten mit einem nach der ISO 50001 zertifizierten Managementsystem. 2021 lag der Abdeckungsgrad für alle BENTELER Standorte bei etwa 33 Prozent, davon 23 Standorte bei der Division Automotive sowie sechs der sieben Steel/Tube-Standorte.
Emission reduzieren
Die BENTELER Gruppe richtet ihre Aktivitäten in Übereinstimmung mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens aus. Im Rahmen der 2021 erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie bereitet die BENTELER Gruppe gegenwärtig eine SBTi-Validierung ihrer Emissionsziele vor. Wir verfolgen eine klare Dekarbonisierungsstrategie, um unsere Wertschöpfungskette klimaneutral zu gestalten.
Wir haben unsere Scope-1- und Scope-2-Berechnung überarbeitet und erstmalig die Scope-3-Emissionen für die Jahre 2019 bis 2021 auf Gruppenebene ermittelt, um effektive Maßnahmenpakete zur Reduktion aller Emissionen umsetzen zu können. Die produktionsbedingten CO2-Emissionen resultieren in der BENTELER Gruppe vor allem aus der Verbrennung von Erdgas für die Erzeugung von Wärme (Scope 1) sowie aus dem Zukauf von Energie (Scope 2). Die Scope-3-Emissionen wurden auf Basis einer ausgabenbasierten Analyse ermittelt.



„Um unsere Wertschöpfungskette konsequent zu dekarbonisieren, müssen verschiedenste Prozesse und Produkte neu gedacht werden. Daran haben wir bereits in den vergangenen Jahren gearbeitet. Wir werden unseren Beitrag deutlich steigern – für uns, für die Gesellschaft und um unsere Kunden bei ihrer Zielerreichung bestmöglich zu unterstützen.“
Dr. Egon Olszewski, Director Safety, Health & Environment Management
Abfall und Recycling
Abfälle aus der Produktionstätigkeit von BENTELER werden kontinuierlich erfasst und analysiert. Wir unterscheiden Abfälle zum Recycling und zum Deponieren. Gefährliche Abfälle entstehen beispielsweise durch Lackierarbeiten in der Produktion. In der Gruppe bestehen entsprechend den verschiedenen Geschäftsaktivitäten unterschiedliche Reduktionsziele für die jeweiligen Divisionen: Ziel ist eine Reduktion der folgenden Abfall-Kennzahlen um sechs Prozent bis 2025 (Basisjahr 2019).
- Steel/Tube: Abfallmenge pro Produkteinheit
- Automotive: Abfallmenge in Mio. € je Standortumsatz
Um die Abfallmenge weiter zu reduzieren, setzen wir darauf, weitere Prozesse im Kreislauf zu führen. Denn die verbauten Stahl- und Aluminiumkomponenten von BENTELER sind zu 100 Prozent wiederverwertbar. Das eigene Elektrostahlwerk der Division Steel/Tube verarbeitet ausschließlich Stahlschrott und liefert damit einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Im Berichtsjahr konnte das Abfallaufkommen durch verschiedene Projekte reduziert oder durch die Trennung von Abfällen verbessert werden. Ein Beispiel dafür ist die Anschaffung einer Spänezentrifuge zur Separierung von Öl und Metallspänen im Werk Warburg.
„Unsere ESG-Ziele leisten auch einen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. Geschlossene Kreisläufe können zum Klimaschutz beitragen und sind Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften.“
Jan-Niklas Rüthers, Manager Environment & SHE System

Wasser und Abwasser
Unser Ziel ist es, Ressourcen zu schonen. Wasser ist dabei ein wichtiger Faktor und spielt auch für sichere Produktionsprozesse eine entscheidende Rolle. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Ländern wie z. B. Mexiko, wo wir vergleichsweise große Wassermengen entnehmen. BENTELER hat seine Standorte mit dem „Water Risk Atlas“ des World Resources Institute analysiert und ermittelt, dass 19 Standorte in Gebieten mit hohem oder sehr hohem Wasserstress liegen. Ein Ziel der BENTELER Gruppe ist deshalb, die spezifische Wasserentnahme an diesen Standorten um 10 Prozent bis 2030 (Basisjahr 2019) zu reduzieren. Wir streben an, dieses Ziel auch auf weniger von Wasserstress betroffene Standorte zu erweitern. Dazu prüfen wir derzeit technische Möglichkeiten im Rahmen von Szenarioanalysen, die bis zu den Jahren 2030 und 2040 reichen.
An einigen Standorten führt BENTELER eine Wasserrückführung in die Produktionsprozesse durch. Hierbei wird Abwasser gereinigt und anschließend dem Prozesswasser wieder zugeführt, was sowohl die entnommene Wassermenge als auch Kosten reduziert. Die entnommenen Wassermengen verfolgt und analysiert BENTELER an allen Standorten. Der Verbrauch durch Prozesse wie Verdunstung wird gegenwärtig nicht für die gesamte Gruppe erfasst.