Industrie 4.0
Der digitale Wandel verändert unsere Welt. Langfristig werden nur diejenigen erfolgreich sein, die diesen Wandel offen, aktiv und mutig gestalten. Genau das tut BENTELER.
Wir nutzen neue Möglichkeiten der Digitalisierung und setzen verstärkt auf IoT-Lösungen, um die Produktion schrittweise zu transformieren. Mit unserem Fokus auf Industrie 4.0 und Big-Data-Anwendungen erhöhen wir unsere Zuverlässigkeit, Effizienz und auch Nachhaltigkeit. Davon profitieren wir alle – unsere Kunden, unsere Mitarbeitenden und die Natur.
Big Data
Der Schlüssel für Industrie 4.0-Anwendungen
Wir nutzen Big Data weltweit auf unterschiedlichste Art – etwa, um Qualität und Nachhaltigkeit unserer Produkte und Prozesse weiter zu erhöhen. Eigens entwickelte Datenplattformen ermöglichen das.
Eigens entwickelt, weltweit einsetzbar, auch für große Datenmengen geeignet: unsere Produktions- und Prozessdatenbank (PPDB) und Smart Production Data Platform (SPDP). Hier sind beispielsweise allein in unserer Division Steel/Tube in Schloss Neuhaus 1,5 Billionen Datensätze gespeichert. So lassen sich viele Prozess- und Produktdaten nun einfach und schnell auswerten. Dadurch können wir technische Sachverhalte in Echtzeit nachvollziehen und ungeklärte Zusammenhänge erkennen. Das bedeutet eine bessere Instandhaltung, höhere Ausbringungsmenge und noch mehr Qualität.
Big Data bei BENTELER Automotive in Burgos
Von der Drahtgeschwindigkeit bis zum Schweißstrom: Dank moderner Automatisierung sind Sensordaten verfügbar, die sich entlang des gesamten Fertigungsprozesses erstrecken. Im Laufe eines Tages werden an einer typischen Produktionsanlage Millionen von Datenpunkten erfasst.
Um diese auszuwerten, nutzen wir unsere Smart Production Data Platform (SPDP) - beispielsweise in unserem Werk in Burgos. Das System stellt die Daten nicht nur visuell auf Produktions-Dashboards dar, sondern sendet auch Warnhinweise und Benachrichtigungen an die Mitarbeiter. So können sie rechtzeitig entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Höhere Qualität durch Big Data
Bei der kathodischen Tauchlackierung bewirkt elektrischer Strom, dass Farbe an der Oberfläche eines Produkts haftet. In unserem Werk in Burgos helfen uns Big Data zu erkennen, wenn die Stromstärke außerhalb der Toleranz liegt. Dadurch können wir einen gleichmäßigen Farbauftrag gewährleisten.
Mehr Nachhaltigkeit durch Big Data
Bei Öfen für die Warmumformung bedeuten schon kleine Lecks in der Isolierung einen höheren Energieverbrauch. In Burgos nutzen wir Big Data um zu beurteilen, ob der Ofen intakt ist. Dadurch reduzieren wir unnötige Energieverluste, schonen Ressourcen und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.
Mit Industrie 4.0 zu automatisierter Qualitätskontrolle,
vorausschauender Qualitätskontrolle, optimierten Prozessen und mehr.
Automatisierte Qualitätsprüfung bei BENTELER Steel/Tube
BENTELER Steel/Tube setzt ein innovatives 3D-Oberflächeninspektionssystem ein, das Oberflächenfehler an bis zu 150 Meter langen Rohren erkennt. Mit diesem System, das zeit- und kostenintensive Sichtprüfungen ersetzt, werden Qualitätsabweichungen frühzeitig erkannt. Dank der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit zwischen IT und Anlagenbau werden die täglich anfallenden fast zwei Terabyte an Daten effizient verarbeitet und verdichtet.
Diese sind als Prüfergebnisse und Entscheidungshilfen für die Bedienmannschaften sowie zur späteren Datenanalyse verfügbar.
Predictive Quality
Heiß, heiß, heiß! Genau das erwarten unsere Techniker entlang des Profils eines Produkts, wenn es aus einer unserer Warmumformpressen kommt. Denn zum Teil wird die Qualität durch die Wärmeverteilung während des Umformens bestimmt. Im Rahmen des ML4Pro2-Projekts gemeinsam mit dem Technologienetzwerk it's OWL nutzen wir thermografische Daten, um die Güte des Endprodukts direkt beim Verlassen der Presse vorherzusagen. Dank dieser vorausschauenden Qualitätskontrolle liefern wir unseren Kunden hervorragende Produkte. Zuverlässig.
Prozessoptimierung
Schnell, zuverlässig, automatisiert: Optische Scanverfahren zur Qualitätskontrolle bieten viele Vorteile. Und eine Menge Daten. Bis zu 1 GB etwa bei der Analyse einer einzigen Schweißnaht.
Das multipliziert sich schnell zu einem gewaltigen Datendschungel. Damit wir trotzdem klar sehen, setzen wir mit unserer Smart Production Data Platform fortschrittliche Tools zur Datenvisualisierung ein. Die grafische Darstellung der Daten erlaubt eine rasche und aussagekräftigere Analyse. So können wir die Daten auch ideal für die stete Prozessoptimierung nutzen.
Aktuelle Industrie-4.0-Neuerungen bei BENTELER
BENTELER-Forschungsarbeiten zu Industrie-4.0-Anwendungen
Forschungsprojekt "MoSyS"
Optimierte Abläufe, effizientere Produktentwicklung, besser genutzte Werkskapazitäten
Unter der Leitung des Fraunhofer IEM arbeiten wir gemeinsam mit anderen Unternehmen am Forschungsprojekt „MoSyS“. Ziel ist es, eine modulare „menschenorientierte Gestaltung komplexer System of Systems“ zu schaffen. So sollen Arbeitsprozesse optimiert und Entwicklungsaufwände reduziert werden. Unser Anwendungsfall basiert auf der Entwicklung und Produktion einer Verbundlenkerachse. Langfristig werden wir mit diesen modularen Systemen eine weitaus größere Produktionsflexibilität und höhere Qualität erreichen. Denn dann können mehrere Produkte über eine modulare Anlage laufen. Dadurch sind wir in der Lage, noch schneller auf Kundenanfragen zu reagieren.
EU-gefördertes Forschungsprojekt „BOOST 4.0“:
Modell zur vorausschauenden Instandhaltung steigert Anlageneffektivität um 5%
Gemeinsam mit dem international renommierten Fraunhofer Institut entwickelte BENTELER ein Modell zur vorausschauenden Instandhaltung von Maschinen mithilfe von Big Data. BENTELER setzt das Vorgehensmodell nun in der Praxis ein. So können Produktionsstopps vermieden und Kunden zeitgerecht und zu fairen Preisen beliefert werden. „Dank Boost 4.0 erreichen die nächste Stufe der Datenanalytik innerhalb von BENTELER. Als direkten Nutzen hat es die Gesamtanlageneffektivität der betrachteten Maschinen um fünf Prozent erhöht. Der nächste Schritt ist die Übertragung der Projektergebnisse auf alle BENTELER-Werke weltweit", erläutert Emerson Galina, COO BENTELER Automotive.